Dialog auf Augenhöhe für Treptow-Köpenick
Viel wird über “Zusammenhalt” gesprochen. Aber was heißt das. Für uns als Fraktion: Sich in die Augen schauen und im Dialog bleiben. Am 18.10.2024 veranstaltete die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick das erste „Dialog Café“ mit über 40 Gästen.
Am 18.10.2024 veranstaltete die SPD-Fraktion in der Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick das erste „Dialog Café“ mit über 40 Gästen.
Die aktuellen Zeiten sind bewegt. Sie bringen Ungewissheit mit sich. Viele Menschen sind unsicher. In diesen Zeiten wollten wir als SPD-Fraktion nicht zum nächsten klassischen Polit-Empfang einladen: „Politiker erklären die Welt, Gäste hören zu, am Ende Schnittchen“.
Unsere Gäste waren und sind Engagierte mit Herzblut, aktiv in Gewerkschaften, Seniorenvertretung, Vereinen, Initiativen und Stiftungen. Sie arbeiten jeden Tag für Menschen im Bezirk. Dialog Café heißt: Zuhören, Fragen stellen – ernsthaft ins Gespräch kommen. Wir wollten erfahren: Welche Sorgen treiben sie um? Was hat sich in den letzten Jahren verändert? Welche Probleme werden übersehen? Was braucht es jetzt?
Ein gutes Leben in Treptow-Köpenick
Die Frage im Mittelpunkt des Abends war: Was braucht es für ein gutes Leben in Treptow-Köpenick? Dafür konnten die Teilnehmenden an fünf Tischen mit SPD-Bezirksverordneten, Mitgliedern des Abgeordnetenhauses, einer Staatssekretärin sowie Bezirksbürgermeister Oliver Igel in den Dialog treten. Jeder Tisch hat sich eine Teilfrage gestellt:
- Was braucht es, um gute Eltern zu sein, in Treptow-Köpenick?
- Wie kann man sicher und gesund bis ins hohe Alter im Bezirk leben?
- Was brauchen Kinder und Jugendliche, um gut aufzuwachsen, in unserem Bezirk?
- Was brauchen wir für eine lebendige Zivilgesellschaft und eine starke Demokratie im Bezirk?
Ein echter Dialog
Durch die unterschiedlichen beruflichen und Engagement-Hintergründe der Teilnehmenden konnte ein breites Spektrum an Interessen im Bezirk abgedeckt und Problemlagen aufgezeigt werden.
Der Abend des „Dialog Café“ führte nicht nur zu einem regen Austausch über den Arbeitsalltag im Bezirk, sondern auch zu Vorschlägen, Ideen und Handlungsempfehlungen seitens der Teilnehmenden. Diesen wird die SPD-Fraktion in der BVV Treptow-Köpenick direkt nachkommen.
Erste Ergebnisse
Das Wichtigste am Dialog ist zunächst der Dialog selbst. Sich ins Gesicht schauen und in der Wirklichkeit (im „Real Life“) miteinander sprechen. Eine Fähigkeit, die uns als Gesellschaft in den letzten Jahren zunehmend verloren gegangen scheint. Die Debatten sind hart und unerbittlich geworden. Dabei vereint uns – und gerade diejenigen, die sich vor Ort engagieren – mehr, als uns trennt.
Von Kindern und Jugendlichen über Eltern und insbesondere den Alleinerziehenden bis zu Senioren: Die Krisen der letzten Jahre haben Spuren hinterlassen. Einsamkeit - eine Teufelsspirale: Der Druck von außen wächst, die Menschen ziehen sich zurück ins Private, in der Einsamkeit sind die Krisen aber nicht weg, die Nachrichtenlage wird nicht besser. Man ist auf sich allein gestellt. Der Druck steigt.
Daraus müssen wir ausbrechen. Es braucht mehr Raum für Gemeinsames. Begegnungsorte und Anlaufstellen. Menschen, die andere zusammenbringen und daran arbeiten, dass sie zusammenhalten.
Daher war auch der Ruf nach mehr Vernetzung im Alltag laut und deutlich zu hören. Aber auch mehr Mitspracherecht bei lokalen Beteiligungsformaten wurde sich gewünscht. Es will (mit-)gestaltet werden – im Dialog.
Der Erfolg der Veranstaltung misst sich auch am positiven Feedback der Teilnehmenden: „Es ist nach meinem Empfinden extrem wichtig, so einen gemeinsamen Austausch immer wieder zu tun, um Gerechtigkeit und gesetzliche Veränderungen tatsächlich auf den Weg zu bringen.“
Langfristig zusammenarbeiten
Aber eine Veranstaltung allein macht keine politische Veränderung. Dieses Format ist der Auftakt. Wir nehmen beständig Verantwortung für unseren Bezirk wahr. Wir wollen den Teilnehmenden die Türen zu unserer Fraktion öffnen. Gemeinsame Initiativen und Projekte erarbeiten. Denn Beständigkeit ist wertvoller als alles andere.
Ganz unabhängig von der SPD-Fraktion wurden langfristig Kontakte, auch unter den Teilnehmenden selbst, geknüpft. Bestehende Verbindungen im Bezirk vertieft und vor allem eine dauerhafte Möglichkeit für einen Dialog mit Akteuren geschaffen. Das war uns wichtig. Wir wollten nicht die exklusive Anlaufstelle sein, sondern Menschen zusammenbringen.
/pb
Gemeinsam mit Irina Vogt, erschienen im Spreekurier im Dezember 2024